Drei, zwei, eins- meins oder deins?
Schon mal im Wohnheim gelebt? Nein? Dann haben sie auch nichts verpasst.
Wobei, man hat immer was zu erzählen.
Zum Beispiel die Geschichte, als einem jungen Mann am frühen Morgen vor seinem Zimmer seine 6 Paar Schuhe abhanden gekommen waren. Nun, er musste doch nur mal auf den Balkon am Treppenhaus treten und runterschauen, denn da lagen seine Latschen im meterhohen Schnee- etwa 20 Meter unter dem Vorbau, auf dem er stand.
Oder die Story, als ich versuchte, ein freundschaftliches Verhältnis zwischen meiner Kombi-Microwelle und Potato- Wedges aufzubauen. Irgendwann klopfte jemand an meine Tür, zeigte mit spitzem Finger auf eben dieses Gerät und faselte irgendwas von "burning food". Ich erwähne jetzt nicht, dass kurze Zeit später auch noch der Rauchmelder losging und mich nun alle Etagenbewohner persönlich kennen....
Nun, lustig sind auch die Versuche des Etagensprechers; wirklich ein netter Typ, der schon seit Wochen und nach dem unglaublichen Erfolg der Etagen-Putz-Party für die Küche auch eine Etagenparty ohne Putzen zu organisieren probiert. Seltsam ist nur, dass dazu keiner Lust hat....
Auch find ich seine Versuche sehr nett, unseren ausländischen Mitbewohnern zu erklären, dass es verboten ist, sämtlichen Abfall, den Obstschalen und Teebeutel nun mal darstellen, über Tage in den eigenen vier Wänden zu lagern. Besonders mit steigenden Temperaturen kann es doch zu einem spannenden und unvergesslichen Erlebnis werden, wenn einem morgens die verschiedenen Kriechtiere auf dem Weg zum Fahrstuhl zu winken.
Die letzte schöne Geschichte, auf die meine Ohren trafen, war folgende: eine Studentin hatte auf dem Gang ihren Wäsche-Ständer mit zahlreichen Kleidungsstücken nach einer wohl notwendigen Reinigung behangen. Als ich am Abend nach hause kam, stand er noch da; am nächsten Morgen wurde ich geweckt und von netten Männern in lustiger Uniform befragt, wann ich zum letzten Mal diesen Wäscheständer gesehen hätte. Mit einer Beschreibung konnte ich auch nicht dienen. Aber als meine letzten grauen Gehirnzellen auch erwacht waren, verstand ich den Grund der Untersuchung: jemand hatte diesen armen wehrlosen Wäscheständer samt Klamotten geklaut. Für sachdienliche Hinweise bitte ich sie nun, sich an die nächste Polizeidienststelle ihres Vertrauens zu wenden. Vielen Dank.
dat_Franzi - 15. Jun, 17:30