Trauma
Ich muss ja gestehen: es gibt Zeiten, da vermeide ich die Medien wie Fernsehen, Radio und Internet. Ja, das hängt zum Einen mit dem sommerlichen Wetter zusammen, aber auch mit der aufsteigenden Übelkeit beim Anblick von kreischenden Teenie-Massen.
Wir hatten ja schon einige Geschmacksverirrungen in der Pop- und Rockkultur und jeder von uns ist sicher auch schon mal auf den falschen Zug ins Musik-Nirwana aufgesprungen. Ich zum Beispiel stehe dazu: noch vor dem Anfang der 90er Jahre stand ich im sagenhaften Alter von 5 Jahren wenigstens 8 Tage auf David H. Und auf seinen Ohrwurm "Looking for freedom", der uns ja vermeintlicherweise den Mauerfall gebracht hat. Meint zumindest David H., der wohl neulich auch betrunken eines Wimbledonspiels verwiesen wurde.
Nun, ich möchte aber hier im Moment nicht weiter von meinen Jugendsünden berichten, sondern von der Geschmacksverirrung der heutigen Jugend.
Gesehen heute: Tokio Hotel.
Gehört heute: Tokio Hotel machen das Ausland unsicher.
Nicht, dass die Holländer schon genug geplagt wären, nun kommt auch noch ein androgyner Möchtegern- Popstar mit seinen 3
Ich erwähne jetzt auch nicht die Vorbild-Funktion, die den Jungs unterstellt wird. Wo soll man die auch finden, wenn man sich die Totengräber- Fingernägel anschaut oder die Schlaf- und Essgewohnheiten bedenkt.
Grundsätzlich tun der Vier mir ja leid; sie werden in Kostüme und Rollen gepresst, mit Musik, die sie wahrscheinlich selbst nicht mal hören würden, rausgeschickt und vermarktet. ABER: niemand hat sie dazu gezwungen. Und wer so reich werden will
So, die Übelkeit ist verflogen und ich habe meinem zu diesem Thema andauernden Unverständnis Platz gemacht. Jetzt geh ich wieder an meine E-Gitarre, zieh mir eine Line, trink mir ein paar Bierchen und öffne meine Hintertüren für die Groupies.
dat_Franzi - 9. Jul, 19:57