Unheimliches geht hier vor sich...
Eigentlich bin ich ja Läufer. Nein nein, ich renne nicht um mein Leben. Ich nenne mich auch nicht Jogger. Und Walker sind eh uncool. Sport ist nämlich Mord. Aber ich laufe hoch und runter, die Stufen in unserem Treppenhaus bis in die vierte Etage. Hoch und runter. Zumindest runter echt regelmässig.
Manchmal mach ich auch eine Ausnahme: nämlich dann, wenn ich Wäsche waschen muss., in unserem dunklen Keller,in dem man auch schon mal lustige halbnackte Männer und tischtennisspielende Chinesen trifft. Nee, mit einigen schweren Kilos in einer unhandlichen Wäschekiste, da muss man nicht auch noch Treppen hochlaufen. Und so benutze ich unseren schönen sanierten Fahrstuhl. So stand ich also gestern da vor diesem Ungetüm, gedankenversunken meine frischgewaschene nasse schwere Bettwäsche unter den Arm geklemmt und stieg nichtsahnend ein. Die Türen schloßen sich langsam, meine Gedanken waren schon am Wäscheständer, weil Wäsche- aufhängen in einem vollgestellten 13 Quadratmeter- Zimmer echt Spaß macht. Ich drückte meine Etagennummer, er hielt eine Etage darunter. Die Türen öffneten und schloßen sich. Wir blieben stehen. Ich erwachte aus meinem Tagtraum. Die Türen öffneten und schloßen sich erneut. Irgendwas war komisch. Vorsichtig drückte ich erneut meine Etagentaste, daraufhin öffneten sich die Türen wieder. Ich lugte vorsichtig um die Ecke, eine Hand hielt die Tür fest, ich wollte ja meinen Kopf noch ein paar Jahre behalten. Da stand aber niemand, den ich für diesen Gag verantwortlich machen konnte. Ich trat einen Schritt zurück und drückte alle Knöpfe. Ich bin eben eine Frau. Ganz oder gar nicht.
Nichts tat sich. Und nein, ich wollte nicht laufen, ich wollte der Technik nicht nachgeben. Alle Tasten leuchteten in einem satten Dunkelrot. Ich habe ja keine Angst in engen Räumen oder mit vielen Menschen, aber so ein seltsames Krabbeln stieg mir den Hals hoch und im Spiegel erkannte ich rote Flecken am Hals... Die Türen öffneten sich nun gar nicht mehr. Und er fuhr noch immer nicht höher. Und gerade als ich, fast in Zeitlupe, meinen Zeigefinger Richtung Notrufknopf bewegte, setzte sich der Aufzug in Bewegung und hielt in meiner Etage. Ich entsprang dem Lift fast wie ein junges Känguruh. Es ist unglaublich, wieviel Zeit man mit sich selbst verbringen kann, wenn man mal vier Minuten zu viel hat.
Manchmal mach ich auch eine Ausnahme: nämlich dann, wenn ich Wäsche waschen muss., in unserem dunklen Keller,
Nichts tat sich. Und nein, ich wollte nicht laufen, ich wollte der Technik nicht nachgeben. Alle Tasten leuchteten in einem satten Dunkelrot. Ich habe ja keine Angst in engen Räumen oder mit vielen Menschen, aber so ein seltsames Krabbeln stieg mir den Hals hoch und im Spiegel erkannte ich rote Flecken am Hals... Die Türen öffneten sich nun gar nicht mehr. Und er fuhr noch immer nicht höher. Und gerade als ich, fast in Zeitlupe, meinen Zeigefinger Richtung Notrufknopf bewegte, setzte sich der Aufzug in Bewegung und hielt in meiner Etage. Ich entsprang dem Lift fast wie ein junges Känguruh. Es ist unglaublich, wieviel Zeit man mit sich selbst verbringen kann, wenn man mal vier Minuten zu viel hat.
dat_Franzi - 24. Nov, 21:55
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