... wenn die Vorlesung schon 30 Minuten vor eigentlichem Beginn maßlos überfülllt ist?

Man nehme den letzten Funken Motivation, schlurfe einmal quer über's Universitätsgelände hinüber zum Bistro und genehmige sich dort einen heißen Kakao ohne Nährwert.
Während sich der wohlig-warme Milchersatz den Weg ins Innere des Körpers sucht, lässt sich der zuckerbenebelte Kopf zu großen Worten erweichen: aber am nächsten Montag, da gehen wir wieder in diesen überfüllten Hörsaal...

Nee, nicht das, was ihr jetzt denkt.
Na klar, die erste Woche Uni- Stress plus Praktikum und Projekt geschafft und prompt hat's mich erwischt: eine gemeine Grippe Erkältung quält mich seit Donnerstag abend. Wer sagte nur, dass Männer leiden? Wir Frauen müssen immer alles nehmen und dabei noch lächeln. Aber am Freitag bin ich dann wirklich halb gestorben und trotzdem noch all meinen Pflichten nachgekommen. Kaum war ich dann aber am späten Abend endlich zuhause, fiel das sonst so fidele Franzi nur noch in die Federn und somit in den Schlaf der Erschöpften und Erkrankten. Bis jetzt vermute ich noch mein Glück im vermeintlichen Unglück und denke, dass mich eine Otitis media verschont hat.

Und wie ich da so mit mir und dem grippalen Infekt alleine im Bett liege und mich gräme, dass meine Familie nicht durchruft (oder irgendwer anders), musste ich heute dank einer email erkennen, dass ich selbst mein Telefon auf lautlos gestellt hatte und mich somit niemand akustisch erreichen konnte. Da konnte ich ja lange warten...

Nun werde ich gleich wieder in mein Lager der letzten zwei Tagen zurückkehren, damit ich morgen wieder frisch und munter die Uni mit meiner Anwesenheit erfreuen kann. Bilder von meiner Schnupfen-geplagten Nase und den rotgeäderten Augen erspare ich euch jetzt mal. Irgendwie fühle ich mich nur kommunikativ- gestört nach den vergangenen 50 Stunden wortkarger Zeit mit mir selbst. Husten ist keine Unterhaltung, oder?

Vielleicht hätte ich den Beitrag auch "Ich armes, armes Ding" nennen können...
Ich muss morgen dringend wieder unter Menschen.

Gestern abend war mal wieder Etagensitzung in unserer gemütlichen Etagenküche. Eigentlich müsste ich da nicht mit meiner Anwesenheit glänzen, weil es sich vorallem an die Einzelzimmer richtet. So wird dann besprochen, wie man eine Toilettenbürste richtig handhabt und wann die nächste Putzparty für die Küche ansteht, uhh- wie aufregend die es wirklich nötig hat.

Ein paar Fotos von den saubersten Teilen der Küche:

Heute kam ich mal wieder in ein volles Seminar. Dankbar war ich, denn man hatte mir einen Platz freigehalten. Das Seminar begann und neben mir saß mein "Lieblingsfreund". Der Tag war gelaufen...

So, nun hab auch ich meinen ersten Tag an der Uni nach der VORLESUNGSFREIEN ZEIT (nein, keine Semesterferien) überlebt. Im wahrsten Sinne des Wortes ähnelte dieser Tag einem Survivaltraining auf universitärem Boden: mit der intellektuellen Machete machte ich mir den Weg frei, kämpfte mich durch überfüllte Hörsäle, erklomm tiefe Abgründe überforderter Dozenten, knebelte genervte Studenten und überwand Höhenunterschiede in der Architektur unseres heißgeliebten Bildungsbaus.
Über den Inhalt werde ich heute noch nichts erzählen, man muss ja jedem Menschen eine Chance (oder auch eine Zweite) einräumen...